Dienstag, 30. Januar 2007

Wohnsituation - Irina y Lisi

Für die, die immer noch glauben (T. Luft), dass wir in diesem kleinen schnuckligen Häuschen mit der Wäscheleine davor wohnen, haben wir Neuigkeiten...wir haben nun endlich Bilder von unserer tatsächlichen Wohnung, wenn auch nur von innen (Außenansicht in Arbeit). Nun müssen wir auch wohl oder übel zugeben, dass wir keinerlei Rechte an dem ergoogleten Häusle-Bild besitzen. Die Creative-Commons 1A lässt grüßen...

Wohnzimmer und Küche

Camera Obscura

Heute haben wir unser erstes Foto in der Dunkelkammer produziert. Eine Pringles-Schachtel diente als Camera Obscura und hier ist das Resultat! Die Belichtung dauerte ca. 20 Senkunden, fotografiert haben wir im Campus. Wir hatten endlich schönes Wetter und immerhin 19 Grad. Wir sind happy!!!! ;-)

Sonntag, 28. Januar 2007

Fiasko

Man lernt hier ja eine Menge mexikanischer Studenten kennen. Die meisten zeigen sich auch sehr interessiert und hilfsbereit. So auch Oscar ein Mitstudent aus dem Fach Fotografie. Wir haben uns sehr darüber gefreut als er sich als unser persönlicher Reiseführer durch Monterrey angeboten hat. ...das Wetter spielte mit aber aus unserer geplanten Stadtführung wurde ein "netter" Ausflug zu einem kleinen, idyllischen ähm...Tümpel. Schlussendlich glich der Kulturaustausch eher einem Gruppendate weil Oscar noch 2 seiner Freunde "engagierte"...sehr zu unserem Missfallen. Aber wie oft hier in Mexiko ist Flexibilität das oberste Prinzip...

Ausflug zum See "Presa de la boca" in Monterrey

Kurse

Noch kurz zu unseren Kursen: Der Basiskurs Fotografie (analog, schwarz/weiß) soll uns Grundwissen (das wir ja bei Claudio H. leider überspringen mussten) vermitteln, das sogar Aristoteles und die Camera Obscura beinhaltet. In Typographie erlernen wir gerade ein Programm (Fontographer) mit dem wir aus unserer eigenen Handschrift einen brauchbaren Computer-Font erstellen. In Multimedia motzen wir unsere mickrigen Flash-Kenntnisse auf und in Marketing analysieren wir unser eigenes Konsumverhalten und das anderer bis ins kleinste Detail. Lisitata und Irinita haben noch Siebdruck und Spanisch (nötigerweise), ich schlage mich durch Mexikanische Kulturgeschichte. Außerdem wollen wir unsere "Figürchen" erhalten/verbessern und treiben Sport. (Lisita Klettern, Irinita und ich Pilates). Um uns das Weekend für Reisen freizuhalten, haben wir die Fächer auf Di-Mi-Do gelegt.

Unsere Lehrerin Marina in Typographie


Lisita im Typographieunterricht

Party - que padre!

Das Nachtleben in Monterrey ist "padrisimo", wie die Mexis hier so schön sagen. Discothek steht an Bar steht an Club steht an Discothek steht an Bar und wieder an Club. Irgendwo zwischendrin steckt dann mal ne Karaokebar. Und für europäische Verhältnisse ist es verdammt billig. Die Lokalitäten sind groß und super stylisch eingerichtet...oft spielt auch eine Live-Band. Manche Lokale besitzen hier auch eine Terrasse oben auf dem Dach mit Blick über Monterrey...im Sommer bestimmt ne coole Sache. Jetzt vielleicht noch bissl frisch..natürlich nicht für die Mexikanerinnen...die stehen nämlich schon hochhackig in ärmellosen Kleidchen herum als hätte es 30 Grad im Schatten. Ja, das Aussehen ist hier schon verdammt wichtig. Wir dagegen feiern immer im "Winterdress" und Sneakers :) Hui da kommt Freude auf!

Im "Alebrije" ist jeden Donnerstag Ladys Night. Natürlich zu Gunsten der Mädels...ab 5 weiblichen Personen gibts nämlich ne Flasche Vodka, Tequila oder Bacardi for free - und das ohne Eintritt! Im Lokal stehen einige Angestellte herum, dessen einziger Job es ist, mit dem Feuerzeug "aus dem Nichts gesprungen zu kommen" um der Dame die Zigarette anzuzünden oder das leere Glas - äh Plastikbecher natürlich - nachzuschenken. Aber wir sind ja emanzipiert und nahmen das immer selber in die Hand... ;-)

Im "Alebrije" Ladys Night - eine Flasche gratis


Alebrije: Liveband über der Bar


Von links nach rechts: Rocio (Miwas Mitbewohnerin), Ann aus Boston, Lisita, Miwita, Irinita

Beobachtungen/Erfahrungen

Wieder ist eine Woche vergangen... die Zeit vergeht einfach viel zu schnell. Wir haben schon wieder viele neute Leute kennengelernt und es gibt immer wieder einen interessanten Kulturaustausch.
Der Müll wird hier beispielsweise nicht getrennt. Auch das benutzte Klopapier wird nicht ins Klo geworfen sondern in den nebenstehenden Kübel. Sonst kommts schnell zu einer Verstopfung! Bäh...
Wie auch schon erwähnt geht hier alles langsamer und bequemer voran. Taxifahren kann man hier zu nem Spottpreis und ist auch bei den Studenten gang und gebe. Jedem mexikanischem Studenten bleibt erst mal der Mund offen stehen, wenn Lisi und Irina von ihrem Schulweg erzählen, den sie täglich zu Fuß bewältigen. Hier wird eigentlich so ziemlich alles auf vier Rädern erledigt...auch wenn sichs nur um 100 Meter handelt. Unvorstellbar ist hier auch, dass Frauen emanzipiert ihr eigenes Geld verdienen möchten, oder dass man Arbeitslosengeld bekommt und die Männer ebenfalls die Wahl haben in Karenz zu gehen. Ein Mexikaner war letztens auch erstaunt, dass bei uns die Piraterie illegal ist, oder dass wir keinen Müll auf die Straße werfen und den Motor bei längerem Warten ausschalten...

Sonntag, 21. Januar 2007

Fiesta para los Estudiantes Extranjeros



Die Kälte ist leider immer noch unser ständiger Begleiter und sogar auf der Party trotz 1 Liter Wodka-Ananas-Mischungen wars nicht wirklich gemütlich warm. Ansonsten war's aber schon ein Spaß.

Hier sind übrigens Irina's und meine Mitbewohnerinnen. Alex und Klervie (gesprochen: Claire-Wie) aus Frankreich.

Fiesta Mexicana

An unserem ersten Wochenende hier gingen wir einfach mal dahin wo jeder hier an Wochenendabenden hingeht. "Barrio Antiguo" die Weggehmeile hier in Monterrey. Das Motto hier lautet: sehen und gesehen werden! Eine viel zu kleine Straße für viel zu viele aufgedonnerte mexikanische Barbie's und Ken's. Zur Feier des Tages sollte unser erster Drink in Mexiko schon was Besonderes sein. Und die Freude über unseren 1-l-Riesencocktail schwand ziemlich schnell. Serviert in einem Styroporbecher bekamen wir 100 % Alkohol serviert. Schon 1 Schluck reichte, um zu wissen, dass dies der einzige bleiben würde.
Gott sei Dank haben wir dann in einer ruhigeren Nebengasse des Ballermanns einen kleinen netten etwas orientalisch angehauchten Club gefunden, der bis dato auch unser Lieblingsclub ist und es ziemlich sicher auch bleiben wird. Die Website www.akballounge.com ist aber leider nicht so der Hit.

Samstag, 20. Januar 2007

Unser erstes Einkaufserlebnis

Der Interspar (Sägercenter) heißt hier Soriana und birgt so einige Überraschungen. Das Obst- und Gemüseangebot ist der Wahnsinn und wer gern süß mag, ist hier im gelobten Land, was sicher auch einiges über die Essgewohnheiten der Mexicanos verrät und für das eine oder andere Speckröllele verantwortlich ist.
Was wir in den nächsten 5 Monaten bestimmt vermissen werden ist unser knuspriges, schmackhaftes Brot. Optisch gleichen viele der Brote zwar unserem Vollkorbrot, aber man hat hier eigentlich nur die Wahl zwischen gezuckertem Brot und jenem, das wie Papier schmeckt. Eingepackt werden die Einkäufe von Schülern (Kinderarbeit!!!!) oder Rentnern in zig verschiedene Nylonsäcke.

Bürokratisches

Die erste Woche haben wir stundenlang in Warteschlangen verbracht. Vor allem Miwas Geduld wurde hierbei auf eine harte Probe gestellt (O-Ton: "Grässlich"). Aufgrund unserer (Miwa's) Hartnäckigkeit (= direkter Kontakt zu mehreren, höheren Instanzen) sind unsere Stundenpläne zu unserer vollsten Zufriedenheit ausgefallen. Montage und Freitage sind stundenplanmäßig von uns extra freigehalten und schon für Reisen reserviert. Aber wer denkt, wir machen uns hier einen faulen Lenz, der hat sich geschnitten: Tareas (die guten alten Hausaufgaben) und Anwesenheitspflicht werden hier strengstens kontrolliert.
Um hier völlig legal studieren zu dürfen, müssen wir eine längere Migrationsprozedur durchlaufen, die unter anderem Profil- und Frontalfotos erfordert:


Weder Ohrringe, Piercings noch Stirnfransen sind erlaubt.
Zu beachten ist auch die fortschreitende Technik mit der wir fotografiert wurden:

¡Mi casa!

Wohntechnisch hat sich Miwita für die luxuriösere Variante entschieden: Die Residencia, eine Art Studentenhotel auf dem Unigelände der UDEM. Lisita und ich wollten uns da noch nicht so ganz festlegen und haben uns deshalb ein eigenes kleines Häuschen gemietet.


La casa de Lisita e Irinita


El palacio de Miwita

Die UDEM (Universidad de Monterrey)



In den darauffolgenden Tagen erwartete uns auch schon gleich ein Bombenempfang. Im wahrsten Sinne des Wortes wurden wir nach einem Ertönen der Glitterkanone von tanzenden mexikanischen Studenten auf 'Beautiful Life' von Ace of Base begrüßt. Danach das übliche Trara: etliche Reden, Gottesdienst, Führungen, Kennenlernspiele, Ratschläge und psychologische Einführungsgespräche zum Thema Kulturschock und Heimweh.

In dieser Woche haben wir übrigens auch erfahren, dass wir unser Auslandssemster an der sichersten Uni Lateinamerikas machen dürfen. Dafür hat sie auch schon mehrere Preise ergattert. Das Unigelände ist nämlich rund um die Uhr von mehreren Sicherheitsleuten bewacht und wenn Irina und ich die Miwa in ihrem Palacio besuchen wollen, müssen wir uns jedes Mal ausweisen (und um 23.00 Uhr die Residencia spätestens wieder verlassen).

Da waren die Temperaturen noch in Ordnung und wir hatten keine Ahnung, dass wir demnächst bei 0 Grad ohne Heizung frieren und leben müssen.

Unser Campus schaut doch auch ganz einladend aus und bei genauem Hinschauen seht ihr auch die Palmen. Die Skulptur inmitten des Campus nennen sie hier übrigens "Papas" (von: Patatas Fritas).

Was bisher geschah...



In Kurzversion...

Nach einer fast 30-stündigen Reise (München-Madrid-Mexico City-Monterrey) sind wir am 8.1.07 um ca. 10.15 Uhr (Orstzeit) bei strahlendem Sonnenschein von Jorge (einem Bekannten um 1000 Ecken) in der 5-Millionen-Stadt Monterrey abgeholt worden. Schön eingequetscht zwischen unseren Koffern und Taschen haben wir von ihm vorab einen Crashkurs für Europäer erhalten:
1. Trinke nie Wasser aus dem Wasserhahn
2. Esse nie das Essen eines Straßenstandes. Erstens lässt die Hygiene sehr zu wünschen übrig und zweitens ist Hundefleisch für europäische Mägen nicht sehr bekömmlich.
3. Traue keiner Menschenseele! Selbst Polizisten schrecken vor Erpressung nicht zurück.

¡Bienvenidas en Monterrey!



Ja...wir haben es endlich auch mal auf die Reihe bekommen einen Blog zu erstellen. Nachdem wir feststellen mussten, dass unsere kümmerlichen HTML-Kenntnisse leider für die Profiversion nicht ausreichen, haben wir uns letztendlich darauf beschränkt, eine Standardversion zu übernehmen. Dafür ist lediglich das Drücken der Enter-Taste notwendig. Muy bien! Und los gehts.